Einzelvorträge im Überblick

Montag, 18. September 2023, Vortrag von Dr. Daniel Meis: Caroline Böhmer in Mainz. Eine Jakobinerin und die Revolution 1892-1893

Montag, 16. Oktober 2023, Vortrag von Prof. Ullrich Hellmann: Von Daten zu Fragen und Geschichten - Lexika zur Mainzer Kunst- und Baugeschichte des 18. Jahrhunderts

Montag, 7. November 2023, Vortrag von Dr. Georg Peter Karn: „Erhabene Natur-Gemählde“ - Friedrich Ludwig Sckell und seine Gärten in Rheinhessen und in der Pfalz

Montag, 4. Dezember 2023, Vortrag von Dr. Daniel Burger-Völlmecke: Die Entdeckung der Vergangenheit - Die Wiesbadener Sammlung Nassauischer Altertümer und ihre Bedeutung für die Anfänge der Archäologie in Deutschland

Veranstaltung zur Ausstellung "Die unvergleichliche kostbare Carthaus" im Überblick

Ausstellung "Die unvergleichliche kostbare Carthaus". Die älteste deutsche Karthause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz[Bild: Dom- und Diözesanmuseum Mainz]

Der Mainzer Altertumsverein beteiligt sich am Begleitprogramm zur Ausstellung "„Die unvergleichliche kostbare Carthaus“ Die älteste deutsche Kartause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz im Dom- und Diözesanmuseum. Details finden Sie links in der Hauptspalte. 

13.09.2023, 15 Uhr. Stadtspaziergang mit Dr. Joachim Glatz und Dr. Georg Peter Karn: Die Mainzer Kartause - Standortbestimmungen

23.09.2023, 15 Uhr. Stadtspaziergang mit Dr. Joachim Glatz und Dr. Georg Peter Karn: Josephskapelle, St. Ignaz und Augustinerkloster

21.10.2023, Exkursion nach Seligenstadt und Tückelhausen

21.11.2023, 16.30 Uhr, Kuratoren-Führung durch die Ausstellung


  • Veranstaltungen

Veranstaltungen Herbst 2023

Der Mainzer Altertumsverein bietet im Herbst/Winter 2023 mehrere Einzelvorträge an und beteiligt sich außerdem am Begleitprogramm zur Ausstellung „Die unvergleichliche kostbare Carthaus“ Die älteste deutsche Kartause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz im Dom- und Diözesanmuseum.

Vortrag: Montag, 18. September, 18 Uhr

Dr. Daniel Meis (Universitäten Bonn / Düsseldorf / Stuttgart)

Caroline Böhmer in Mainz: Eine Jakobinerin und die Revolution 1792-1793

1763 geboren als Caroline Michaelis in Göttingen, 1784 als Caroline Böhmer nach Clausthal verheiratet, 1796 als Caroline Schlegel und dann Caroline (von) Schelling als Muse der Jenaer Frühromantik bekannt geworden, ging die 1792 28jährige mitsamt Tochter nach Mainz. Dort wurde sie faktisch Teil der Hausgemeinschaft Georg Forsters und erlebte das Ende des alten Kurfürstentums und die Gründung der revolutionären Mainzer Republik mit, bis sie sich 1793 zur Flucht vor den anrückenden Preußen gezwungen sah - dann aber doch noch verhaftet wurde. Wer war also diese Frau, über die heute mehr Legenden als Gewissheiten existieren? Und was genau machte sie eigentlich in Mainz? Der Historiker Daniel Meis führt alltagsnah an Caroline Böhmer und dabei ganz besonders ihre Mainzer Zeit heran.

Ort: MVB-Forum am Neubrunnenplatz

Stadtspaziergang: Samstag, 23. September 2023, 15 Uhr (Dauer: ca. 90 Minuten)

Dr. Joachim Glatz und Dr. Georg Peter Karn

Josephskapelle, St. Ignaz und Augustinerkloster.

Eine Veranstaltung zur Ausstellung "Die unvergleichliche, kostbare Carthaus". Die älteste deutsche Karthause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz im Dom- und Diözesanmuseum Mainz (8.9.2023-10.3.2024)

Kartäuserstraße, Kartäuserreul, Kartaus - auch wenn es mit einzelnen Straßen nach wie vor Erinnerungen an das ehemalige Kartäuserkloster gibt, fällt es heute schwer sich die Lage der Kartause im Stadtbild zu vergegenwärtigen. Die beiden unterschiedlichen Spaziergänge mit Dr. Georg Peter Karn und Dr. Joachim Glatz am 13.09.2023 und am 23.09.2023 schreiten zum einen die alten Dimensionen des ehemaligen Klosterareals ab und machen so eine Standortbestimmung möglich. Zum anderen beschäftigt sich der zweite Spaziergang mit den Überresten der ehemaligen Ausstattung des Klosters, die, verteilt auf andere Standorte in Mainz, bis heute überdauert haben.

Anmeldung bis 15.09.2023 an: Birgit.Kita(at)Bistum-Mainz.de oder Tel. 06131 / 253 344.

Die Spaziergänge sind für Mitglieder des MAV kostenlos. Bitte weisen Sie bei der Anmeldung auf Ihre Mitgliedschaft hin.

Treffpunkt: Dom- und Diözseanmuseum

Sog. Mönchhofaltar aus der Mainzer Kartause[Bild: Peter Georg Karn]

Vortrag: Montag, 16. Oktober 2023, 18.00 Uhr

[Bild: ]

Prof. Ullrich Hellmann (Mainz-Kastel)

Von Daten zu Fragen und Geschichten - Lexika zur Mainzer Kunst- und Baugeschichte des 18. Jahrhunderts

Der Vortrag behandelt Entstehung und Aufbau zweier Lexika zur Mainzer Kunst- und Baugeschichte. Er ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil werden die Lexika zunächst in den Kontext bisheriger Veröffentlichungen gestellt. Es folgen Hinweise zu den Informationsquellen. Anschließend werden Präsentation und Anordnung des Datenmaterials sowie die Auswahl der Berufe erläutert. Der zweite Teil geht Fragen nach, die sich nach Ermittlung der Daten ergeben, wobei das Bauhand-werk im Zentrum steht. Was bietet die Informationslage zum damaligen Arbeitsleben (Ausbildung, Werkstatt, Arbeitsverträge)? Welche Fakten gibt es zu Verwandtschaften, Freundschaften und kollegialen Beziehungen? Was zeigen die Dokumente über Konflikte im Handwerk? etc. Im dritten Teil werden auf der Basis des Datenbestandes einige Lebenswege rekonstruiert. Die Biographien sind exemplarisch für Lebens- und Arbeitsbedingungen von Mainzer Künstlern und Handwerkern im 18. Jahrhundert, belegen zugleich aber auch ein Abweichen von Berufskonventionen.

Ort: MVB-Forum am Neubrunnenplatz

Exkursion: Samstag, 21. Oktober 2023

Ehem. Kartause Tückelhausen, Kirche mit Prälatur und Gästetrakt[Bild: Georg Peter Karn]
Ehem. Kartause Tückelhausen, Inneres der Klosterkirche[Bild: Georg Peter Karn]
Seligenstadt, Basilika, Hochaltar aus der Mainzer Kartause[Bild: Peter Georg Karn]

Dr. Joachim Glatz und Dr. Georg Peter Karn

Die Altäre der ehem. Kartäuserkirche (heute Seligenstadt) und die Kartause Tückelhausen

Exkursion in Kooperation des Dom- und Diözesanmuseums, des Mainzer Altertumsvereins und der Akademie des Bistums Mainz, Erbacher Hof

Die Kirche der ehemaligen Mainzer Kartause war vor allem im 18. Jahrhundert noch einmal auf das kostbarste mit Altären, Skulpturen, Bildern und Altargerät geschmückt worden. Nach der Auflösung und dem Abbruch des Klosters 1781 ging manches verloren, doch wurden bedeutende Teile der Ausstattung versteigert und auf andere Kirchen verteilt, wo sie sich bis heute erhalten haben. So sind drei der ursprünglich fünf großen Marmoraltäre in die ehemalige Benediktinerkirche St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt gekommen. Die in der Ausstellung als große Leuchtbilder zu bestaunenden Altäre werden wir auf der Exkursion besuchen und ausführlich besprechen. Aber auch die ehemalige Klosterprälatur in Seligenstadt mit den barocken Innenräumen und dem rekonstruierten Garten soll in einem kurzen Rundgang besichtigt werden. Nach dem Mittagessen in Seligenstadt (individuell) fahren wir nach Tückelhausen. In der Kartause Cella Salutis, 1351 gegründet und 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben, unterhält die Diözese Würzburg ihr Kartäusermuseum Tückelhausen. Erhalten hat sich die Gesamtanlage mit der reich ausgestatteten Kirche und einem Großteil der barocken Klostergebäude. Im Kreuzgang und in zwei ehemaligen Zellen wird die Geschichte und Spiritualität des Kartäuserordens sowie das Leben eines Kartäusermönches vermittelt.

Treffpunkt: Hauptbahnhof (Nordsperre), Abfahrt 8.30 Uhr

Dauer: Ankunft zurück in Mainz gegen 19:00 Uhr

Kosten: 45,- € pro Person

Anmeldung bis 22.09.2023 an: Birgit.Kita(at)Bistum-Mainz.de oder Tel. 06131 / 253 344.

Für den Fall, dass nicht genügend Anmeldungen eingehen sollten, um die Exkursion kostendeckend anbieten zu können, behalten wir uns vor, die Fahrt abzusagen. Sie erhalten in diesem Fall die von Ihnen bereits entrichtete Teilnahmegebühr zurückerstattet.

Bitte beachten Sie, dass wir bei einem nach dem 22.09.2023 erfolgten Rücktritt 20,- € pro Person als Kostendeckungsbeitrag einbehalten müssen.

Vortrag: Montag, 7. November 2022, ca. 18.30 Uhr

Laurenz Janscha: Blick auf die Mainmündung von der Favorite aus nach dem Abbruch der Kartause, kol. Radierung 1798[Bild: GDKE Landesdenkmalpflege]

Dr. Georg Peter Karn (Mainz)

"Erhabene Natur-Gemählde" - Friedrich Ludwig Sckell und seine Gärten in Rheinhessen und in der Pfalz 

Neben seinen berühmten großen Anlagen in Schwetzingen, Aschaffenburg und München schuf Friedrich Ludwig Sckell als Gartenkünstler auch zahlreiche kleinere Gärten, nicht wenige davon im heutigen Rheinland-Pfalz. Die meisten von ihnen fielen schon bald den Revolutionskriegen und Umbrüchen des ausgehenden 18. Jahrhunderts zum Opfer und sind daher heute fast unbekannt. Zu ihnen gehörte auch die Erweiterung der kurfürstlichen Favorite in Mainz durch einen Landschaftsgarten im Bereich des zuvor aufgelösten Kartäuserklosters. Der Vortrag folgt den Spuren Sckells in Rheinhessen und in der linksrheinischen Pfalz, erinnert an erhaltene wie untergegangene Gärten und geht den familiären sowie personellen Verflechtungen nach, denen der Gartenkünstler seine Aufträge verdankte.

Ort: MVB-Forum am Neubrunnenplatz (im Anschluss an die Jahresmitgliederversammlung)


Führung: Dienstag, 21. November 2023, 16.30 Uhr (Dauer ca. Minuten)

Ausstellung "Die unvergleichliche kostbare Carthaus". Die älteste deutsche Karthause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz[Bild: Dom- und Diözesanmuseum Mainz]

Dr. Gerhard Kölsch

Kuratorenführung durch die Ausstellung: „Die unvergleichliche kostbare Carthaus“ Die älteste deutsche Kartause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz

Als „unvergleichliche kostbare Carthaus“ priesen Reiseberichte des 18. Jahrhunderts das Mainzer Kartäuser-Kloster, dessen Besichtigung damals zu den Höhepunkten einer jeden Rheinreise gehörte. Doch 1781 wurde das Kloster säkularisiert und dem Abriss preisgegeben. Die Sonderausstellung stellt Geschichte und Glanz der ältesten deutschen Kartause vor.

Anmeldung bis 13.11.2023 an: Birgit.Kita(at)Bistum-Mainz.de oder Tel. 06131 / 253 344.

Die Führung ist für Mitglieder des MAV kostenlos. Bitte weisen Sie bei der Anmeldung auf Ihre Mitgliedschaft hin.

Treffpunkt: Dom- und Diözesanmuseum Mainz

Vortrag: Montag, 4. Dezember 2023, 18.00 Uhr

Dr. Daniel Burger-Völlmecke (Stadtmuseum Wiesbaden)

Die Entdeckung der Vergangenheit – Die Wiesbadener Sammlung Nassauischer Altertümer und ihre Bedeutung für die Anfänge der Archäologie in Deutschland

Die Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA) gehört zu den bedeutendsten archäologisch-historischen Sammlungen Deutschlands, die aus dem Bürgertum heraus entstanden sind. Sie ist untrennbar mit dem 1812 gegründeten Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung verknüpft, der die SNA in den 1820er Jahren als Vergleichs- und Lehrsammlung in Wiesbaden aufbaute. Vom Herzogtum Nassau mit landesarchäologischen Aufgaben betraut, setzte der Verein im Gebiet zwischen Main, Rhein und Westerwald an noch heute bedeutenden Fundstellen erstmals mit wissenschaftlichen Fragestellungen den Spaten an, um dem Boden seine antiken Geheimnisse zu entlocken. Das aus den Grabungen stammende Fundmaterial ging in die SNA ein. Wiesbadener Persönlichkeiten wie Friedrich Gustav Habel, Karl August v. Cohausen und Emil Ritterling setzten mit ihren Forschungen neue Standards und trugen maßgeblich dazu bei, dass der Altertumsverein und die SNA auf dem Gebiet des späteren Deutschlands eine Vorreiterrolle in der Entwicklung der Archäologie hin zu einer wissenschaftlichen Disziplin einnahmen. Der Vortrag stellt heraus, welche Bedeutung die Forschungen des Nassauischen Altertumsvereins und mit ihm die SNA für die noch junge Archäologie im 19. und frühen 20. Jahrhundert hatten und welche wichtigen Impulse aus Wiesbaden die archäologischen Forschungen in Deutschland beeinflussten.

Ort: MVB Forum am Neubrunnenplatz

Blick in das ehemalige Altertumsmuseum in Wiesbaden, Ende 19. Jahrhundert.[Bild: (Foto: SNA-Archiv)]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veranstaltungsarchiv 2023

Stadtspaziergang: Mittwoch, 13. September 2023, 15 Uhr (Dauer: ca. 90 Minuten)

Ausstellung "Die unvergleichliche kostbare Carthaus". Die älteste deutsche Karthause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz[Bild: Dom- und Diözesanmuseum Mainz]

Dr. Joachim Glatz und Dr. Georg Peter Karn 

Die Mainzer Kartause - Standortbestimmung

Eine Veranstaltung zur Ausstellung "Die unvergleichliche, kostbare Carthaus". Die älteste deutsche Karthause: 700 Jahre Kartäuserkloster Mainz im Dom- und Diözesanmuseum Mainz (8.9.2023-10.3.2024)

Kartäuserstraße, Kartäuserreul, Kartaus - auch wenn es mit einzelnen Straßen nach wie vor Erinnerungen an das ehemalige Kartäuserkloster gibt, fällt es heute schwer sich die Lage der Kartause im Stadtbild zu vergegenwärtigen. Die beiden unterschiedlichen Spaziergänge mit Dr. Georg Peter Karn und Dr. Joachim Glatz am 13.09.2023 und am 23.09.2023 schreiten zum einen die alten Dimensionen des ehemaligen Klosterareals ab und machen so eine Standortbestimmung möglich. Zum anderen beschäftigt sich der zweite Spaziergang mit den Überresten der ehemaligen Ausstattung des Klosters, die, verteilt auf andere Standorte in Mainz, bis heute überdauert haben.

Anmeldung bis 05.09.2023 an: Birgit.Kita(at)Bistum-Mainz.de oder Tel. 06131 / 253 344.

Die Spaziergänge sind für Mitglieder des MAV kostenlos. Bitte weisen Sie bei der Anmeldung auf Ihre Mitgliedschaft hin.

Treffpunkt: Stadtpark, vor dem Favorite Parkhotel

Führung im Landesmuseum "Ein barockes Mainzer Möbel enthüllt seine Geheimnisse – das Meisterstück von Peter Schuss von 1763"

Gernot Frankhäuser

Dienstag, 21. März 2023, 18.00 Uhr im Landesmuseum Mainz

1990 konnte das Landesmuseum auf dem us-amerikanischen Auktionsmarkt ein in Mainz gefertigtes Prunkmöbel erwerben. Gemäß den Vorschriften der Schreinerzunft birgt das „Cantourgen“ Überraschungen, die nur bei Öffnung der Türen zu entdecken sind. Geführt von unserem Beiratsmitglied Herrn Gernot Frankhäuser wird den Mitgliedern des MAV dieses exklusive Erlebnis geboten. Gegenübergestellt wird ein Verwandlungsmöbel aus der Neuwieder Manufaktur von Abraham und David Roentgen von 1768.

Anmeldung bitte per E-Mail an: info@mainzer-altertumsverein.de

Vortrag: Dr. Christof Krieger (Mittelmosel-Museum Traben-Trarbach)

[Bild: ]

Die Gründung der Deutschen Weinstraße 1935 - Bürckels größte Niederlage im Kampf gegen die Winzernot?

Montag, 6. März 2023, 18.00 Uhr im MVB-Forum am Neubrunnenplatz

Nachdem es anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums 1985 zum bundesweiten Eklat kam, gilt es in Politik, Weinbau und Medien der Pfalz allgemein als Konsens, sich gerade auch an Jahrestagen - wie etwa zuletzt dem im September 2016 begangenen 80. Geburtstag des "Deutschen Weintores" in Schweigen - der braunen Vergangenheit der "Deutschen Weinstraße" durchaus zu stellen. "Geniale Idee mit problematischer Herkunft", so hatte ein Journalist in diesem Zusammenhang bereits anlässlich des 75-Jährigen Jubiläums 2010 beispielhaft formuliert. Dass die von den Nationalsozialisten stammende Marketingidee indes zwischenzeitlich "nicht nur nicht unbeschadet überstanden worden ist, sondern äußerst positiv überwunden und weiter entwickelt worden" sei, wie ein Festredner im gleichen Jahr betonte, steht zudem für alle Beteiligten außer Zweifel. Unterschwellig schwang und schwingt dabei stets die Vorstellung mit, dass es lediglich einem dummen Zufall der Geschichte geschuldet sei, warum diese - im Kern ja vorgeblich gänzlich unpolitische - Marketing-erfindung ausgerechnet von einer der schillerndsten Nazigrößen ihre Umsetzung finden musste; ebensogut hätte die Gründung der "Deutschen Weinstraße" auch in den Jahren vor der nationalsozialistischen Machtergreifung oder nach dem Ende des "Tausendjährigen Reiches" erfolgen können. Genau dies bestreitet der Vortragende. Er hat in seiner 2018 veröffentlichten Dissertation an der Universität Trier die erste umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Weinpropaganda im Dritten Reich unternommen und damit erstmals die Möglichkeit eröffnet, insbesondere auch die "geniale Idee" des pfälzischen Gauleiters in einen etwas umfassenderen zeitgenössischen Kontext einzuordnen. Und er hat dabei durchaus überraschende Ergebnisse zutage gefördert!

Wir bitten um Beachtung, dass die Teilnahme an Veranstaltungen im MVB-Forum an die Durchführung eines negativen Selbsttests/Schnelltests am Veranstaltungstag und an den Eintrag in die Anwesenheitsliste mit den geforderten Daten gebunden ist.

Führung durch die Sonderausstellung „Aurea Magontia – Mainz im Mittelalter“

Dr. Birgit Heide

Dienstag, 28. Februar 2023, 18 Uhr im Landesmuseum Mainz

Die Ausstellung gibt einen Überblick über mehr als 800 Jahre Mainzer Stadtge­schichte. Sie führt vom frühen Mittelalter, als für Mainz ein neuer wirtschaftlicher und politischer Aufstieg einsetzt, über das „Goldene Mainz“ bis hin zur freien Stadt und der Errichtung des Kaufhauses am Brand durch die Mainzer Bürger am Beginn des 14. Jahrhunderts.

Frau Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums und Mitglied des MAV-Beirats, wird die Mitglieder des Mainzer Altertumsvereins persönlich durch die Ausstellung führen, die aus den Sammlungen des Landesmuseums, ergänzt mit Leihgaben aus dem Stadtarchiv Mainz, dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, der Landesarchäologie (Außenstelle Mainz) und dem Stadtmuseum Wiesbaden erstellt wurde.

Römische Steindenkmäler aus Mainz – eine Sammlung von herausragendem internationalem Renommee.

Ein Vortrag von Dr. Michael Johannes Klein (Heidelberg)

Montag, 13. Februar 2023, 18 Uhr im MVB-Forum am Neubrunnenplatz

Die Sammlung der Mainzer Steindenkmäler wurde bereits vor mehr als 500 Jahren durch die Humanisten Gresemund und Huttich begründet. Einen starken Impuls erhielt die Erforschung der römischen Steindenkmäler aus Mainz durch die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften im 18. Jahrhundert. Als unmittelbare Folge dieser Aktivitäten beauftragte der Mainzer Kurfürst Emmerich Joseph 1769 den Benediktinerpater Joseph Fuchs, die Geschichte von Mainz zu erforschen. Fuchs ließ zahlreiche Steindenkmäler ausgraben und in den Hof des Schlosses bringen. Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal verfügte in der Verfassung der Universitätsreform von 1784 die Gründung einer archäologischen Sammlung von römischen Altertümern wie Münzen und Steindenkmälern. Seit dem Ende des Kurstaats haben sich die Stadt Mainz und der Mainzer Altertumsverein um die starke Erweiterung und Erforschung dieser Sammlung sehr verdient gemacht. In den letzten Jahrzehnten haben die Johannes Gutenberg-Universität, das Römisch-Germanische Zentralmuseum und das Deutsche Archäologische Institut mit der wissenschaftlichen Bearbeitung und Publikation der Mainzer Steindenkmäler dafür gesorgt, dass diese heute im Landesmuseum Mainz aufbewahrte Sammlung von internationaler Relevanz für jegliche Forschung zu den römischen Anfängen Europas ist.

Wir bitten um Beachtung, dass die Teilnahme an Veranstaltungen im MVB-Forum an die Durchführung eines negativen Selbsttests/Schnelltests am Veranstaltungstag und an den Eintrag in die Anwesenheitsliste mit den geforderten Daten gebunden ist.

Führung durch die Sonderausstellung „Der Mainzer Domschatz – Meisterwerke aus 1000 Jahren“

Dr. Winfried Wilhelmy

Mittwoch, 8. Februar 2023, 17.00 Uhr im Dom- und Diözesanmuseum Mainz

Einst war er einer der größten Kirchenschätze des Abendlandes - der Mainzer Domschatz. Doch 1803 wurde er aus Furcht vor den Franzosen fast völlig eingeschmolzen. Die Sonderausstellung spürt nicht nur der wechselvollen Geschichte dieses alten Domschatzes nach; sie stellt auf 400 qm auch die schönsten Goldschmiedearbeiten des neuen, seither zusammengetragenen Bestandes an liturgischem Gerät vor. Im Fokus der Kuratorenführung stehen dabei die Werke der wichtigsten Mainzer Goldschmiede - nicht nur - für den Dom. Die Mitglieder des Mainzer Altertumsvereins erhalten eine exklusive Führung durch diese Sonderausstellung des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz von dessen Direktor Herrn Dr. Winfried Wilhelmy.

Wir bitten um Beachtung, dass die Teilnahme an der Führung nur nach erfolgter Anmeldung (info@mainzer-altertumsverein.de) möglich ist.

„Zur Fortsetzung eines Christlichen Eyffers vnd Gottgefelliger Andacht [seyn] die Teutsche Catholische Kirchengesäng ganz nütz- vnd befoerderlich“. Eine kleine Geschichte der Mainzer Gesangbücher.

Ein Vortrag von Prof. Dr. Ansgar Franz und Dr. Christiane Schäfer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Montag, 16. Januar 2023, 18 Uhr im MVB-Forum am Neubrunnenplatz

Gesangbücher als Gebrauchsgegenstände sind fluide Größen, die sich von Generation zu Generation ändern. In ihnen spiegelt sich die Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte der jeweiligen Epochen. In Mainz erschienen bereits im 16. Jahrhundert die ersten (katholischen) Gesangbücher, denen bis in die Gegenwart eine stattliche Anzahl sehr unterschiedlicher Typen folgen sollten:  Teils waren sie gegen den Trend der Zeit und trotzdem sehr zählebig, teils nach der neusten literarischen Mode und nur von kurzer Dauer, teils von der Obrigkeit den Gläubigen aufgezwungen, teils von einer bahnbrechenden und weit über die Grenzen des Bistum hinausgehenden Bedeutung, teils rückwärtsgewandt, teils zukunftsorientiert und weitherzig auch für evangelisches Liedgut offen. Der Vortrag will in sieben Schritten die Mainzer Gesangbücher auf dem Hintergrund ihrer historischen, literarischen und liturgischen Kontexte vorstellen.

Wir bitten um Beachtung, dass die Teilnahme an Veranstaltungen im MVB-Forum an die Durchführung eines negativen Selbsttests/Schnelltests am Veranstaltungstag und an den Eintrag in die Anwesenheitsliste mit den geforderten Daten gebunden ist.

Veranstaltungsarchiv 2022

Exklusive Führung: Dr. Birgit Heide (Mainz), Führung durch die Sonderausstellung „Aurea Magontia – Mainz im Mittelalter“

Dienstag, 11. Oktober 2022, 18.00 Uhr im Landesmuseum Mainz

Die Ausstellung gibt einen Überblick über mehr als 800 Jahre Mainzer Stadtge­schichte. Sie führt vom frühen Mittelalter, als für Mainz ein neuer wirtschaftlicher und politischer Aufstieg einsetzt, über das „Goldene Mainz“ bis hin zur freien Stadt und der Errichtung des Kaufhauses am Brand durch die Mainzer Bürger am Beginn des 14. Jahrhunderts.

Frau Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums und Mitglied des MAV-Beirats, wird die Mitglieder des Mainzer Altertumsvereins persönlich durch die Ausstellung führen, die aus den Sammlungen des Landesmuseums, ergänzt mit Leihgaben aus dem Stadtarchiv Mainz, dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, der Landesarchäologie (Außenstelle Mainz) und dem Stadtmuseum Wiesbaden erstellt wurde.

Bitte beachten Sie: Die Teilnahme ist nur nach erfolgter Anmeldung möglich, gerne über das Anmeldeformular oder per E-Mail an: info@mainzer-altertumsverein.de.